05. Apr. 2024
Conor No im Wordrap: Fr diesen Traum gebe ich alles
Conor Noß ist der erste Spieler mit irischem Pass, der in der Bundesliga auf Torejagd geht. Im Wordrap verrät der Offensivspieler von Blau-Weiß Linz, was er Adi Hütter zu verdanken hat, wie er seinem Nationalteamdebüt entgegenfiebert und warum er ein Glas Wein einem Guinness vorzieht. Der 23-Jährige über…
… die irische Nationalmannschaft: „Ich bin zwar in Düsseldorf geboren, aber meine Mutter ist Irin, deshalb gab es diese Option für mich. Dadurch, dass die Konkurrenz in Deutschland viel größer ist, hab ich Irland als Chance gesehen, Nationalspieler zu werden. Immer wenn ich bei der U19 oder U21 war, hat es mir dort richtig gut gefallen. Ich habe auch viel Kontakt nach Irland, ein Großteil meiner Familie ist dort zu Hause. Ich würde mich jedenfalls total freuen, wenn ich bald mein A-Team-Debüt feiern könnte. Für diesen Traum gebe ich alles!“
… ein Spiel über 90 Minuten: (lacht) „Mir ist auch aufgefallen, dass ich am vergangenen Wochenende gegen die Austria das erste Mal durchgespielt habe. (Anm.: Dabei wurde Noß in allen 24 Saisonspielen eingesetzt.) Das freut mich natürlich. Im ersten Match gegen Salzburg stand ich auch 90 Minuten auf dem Platz, da wurde ich aber in der Nachspielzeit ausgewechselt. Ich bin zwar über jeden Einsatz froh, freue mich aber am meisten, wenn er über die volle Distanz geht.“
… Adi Hütter: „Der Trainer, der mich nach der Vorbereitung mit der U23 in Gladbach zu den Profis hochgezogen hat. Das war in der Saison 2021/22. Nicht nur ein super Coach, auch ein toller Mensch, von dem ich viel gelernt habe. Unter ihm habe ich auch meine einzigen drei Bundesligaspiele in Deutschland gemacht. Was ihn ausmacht: Er hat ein tolles Gespür für Spieler und erkennt, ob er eher Streicheleinheiten oder eine klare Ansage braucht. Er kann beides. Diese Mischung macht es aus.“
… Robbie Keane: „Wohl der beste irische Spieler aller Zeiten, ist unser Rekordschütze und Rekordspieler, einer der ganz Großen. Er war sicher auch eine Art Vorbild für mich. Wobei ich von klein auf Fan von Manchester United und Cristiano Ronaldo bin, ich wollte die Übersteiger immer so schnell machen wie er.“
… WSG Tirol: „Dort habe ich mein erstes Bundesliga-Tor geschossen, also mein erster Treffer im Profibereich überhaupt. Noch schöner war aber, dass ich dadurch helfen konnte, dass wir unseren allerersten Sieg in der Bundesliga feiern konnten. Deswegen war es ein rundum gelungener Tag, den ich wohl in meinem ganzen Leben nicht vergessen werde.“
… Stefan Lainer: „Mit ihm durfte ich in Gladbach zusammenspielen. Ein super Typ, sehr bodenständig, zu ihm konnte man immer gehen, wenn man etwas wissen wollte. Er gilt innerhalb des Teams als total verlässlicher Typ, der immer 100 Prozent gibt. Ich bin sehr froh, dass er nach seiner Krebserkrankung wieder das tun kann, was er am meisten liebt und wofür er lebt, und das ist Fußballspielen.“
… Sommer 2025: „Bis dahin läuft mein Vertrag, aber ganz ehrlich: So weit denke ich noch gar nicht. Das ist ja auch die Aufgabe meines Beraters. Ich konzentriere mich darauf, das Beste für Blau-Weiß Linz herauszuholen und unsere Ziele zu erreichen – und das ist der Klassenerhalt. Was ich sagen kann: Der Schritt nach Linz war für mich auch im Nachhinein richtig, ich wollte auf höherem Niveau spielen, als es mit der 2. Mannschaft in Gladbach möglich gewesen wäre. Der Verein ist sehr ambitioniert, will sich in der Bundesliga etablieren. Mit diesem spannenden jungen Team kann man richtig etwas aufbauen.“
… Guinness: „Mehr oder weniger unser Nationalgetränk, das auf der ganzen Welt bekannt ist. Ich trinke während der Saison aber keinen Alkohol und bin generell nicht der größte Fan von Bier. Wenn ich mir im Urlaub mal etwas gönne, dann bestelle ich mit meiner Freundin ein Glas Wein oder einen Gin Tonic.“
… Düsseldorf: „Dort bin ich geboren, wobei wir zwei Jahre später nach Karst gezogen sind, das ist zehn Minuten entfernt. Wenn die österreichischen Fans bei der EURO dort sind, kann ich nur empfehlen, die Altstadt zu erkunden, dort kann man abends richtig schön unterwegs sein. Auch der Rhein hat sehr viel Flair. Und wenn die Mannschaft etwas wissen will, können sich die Spieler an Stevie Lainer als Reiseführer orientieren, der wohnt ja in Düsseldorf.“
… Gerald Scheiblehner: „Ein sehr emotionaler Trainer, der mit ganzem Herzen dabei ist und um jeden Preis erfolgreich sein will. Er geht vorneweg, stellt sich jederzeit vor die Mannschaft, sitzt dabei immer mit uns im selben Boot – das gefällt mir. Ich halte ihn für einen sehr guten Trainer, auch, weil er eine starke menschliche Komponente hat und man immer zu ihm gehen kann.“
… Borussia Mönchengladbach: „Von der Geschichte und vom Mythos her, einer der ganz großen Vereine in Deutschland. Ich kam mit acht Jahren zur Borussia, habe dort alle Jugendteams durchlaufen und viele tolle Menschen kennengelernt, zu denen ich heute noch Kontakt habe. Rocco Reitz zum Beispiel, mit dem ich viel zusammengespielt habe und der in dieser Saison zu einem der besten Spieler aufgestiegen ist, was mich total freut. Ein sehr cooler und familiärer Verein, dem ich immer verbunden sein werde.“
Fotos: GEPA pictures