12. März 2025
Showdown um den Strich: Drama in 7 Teilen
Am Sonntag geht es ab 17 Uhr wieder ums Drunter und Drüber. In einem viel Spannung versprechenden Showdown rittern drei Klubs (LASK, Rapid und Blau-Weiß Linz), die alle innerhalb eines einzigen Punktes liegen, in Fernduellen um zwei freie Plätze in der Meistergruppe. Seit Einführung der Liga-Teilung zur Saison 2018/19 haben die letzten, vor allem aber die allerletzte Runde des Grunddurchgangs ihren dramatischen Reiz, bei dem Träume platzen und Sensationen wahr werden können. Wir blicken auf alle bisherigen Entscheidungen im Kampf um den Strich zurück.Saison 18/19: Rekordmeister Rapid im Abseits
Gleich die erste Auflage der Ligenteilung erlebte eine faustdicke Überraschung. Denn Rekordmeister Rapid verpasste die Meistergruppe als Tabellen-Achter. Vor der finalen Runde des Grunddurchgangs waren mit dem WAC, Rapid, Sturm und Mattersburg noch vier Teams in der Verlosung für zwei freie Plätze – weil aber die Grazer die Austria schlugen und Rapid nur 2:2 gegen Hartberg spielte, schauten die Hütteldorfer genauso durch die Finger wie die Mattersburger, denen ein 1:0-Sieg in St. Pölten nicht reichte und die am Ende einen lausigen Zähler zu wenig hatten. Es war der Auftakt zu einer ganzen Serie an Saisonen, in denen immer ein vermeintlich „Großer“ in der Qualifikationsgruppe antreten musste. Die große positive Überraschung war der SKN St. Pölten, der sich im Vorjahr nur über die Relegation in der Liga hielt und in die Top 6 stürmte.
Saison 19/20: Hartberg rockt die Liga
Die einzige Saison, in der Runde 22 ein reines Schaulaufen bzw. ein ganz normaler Spieltag war. Denn die Austria, die diesmal als „Großer“ den Einzug in die Meistergruppe verpasste, hatte vor der letzten Runde als Siebter bereits fünf Punkte Rückstand auf die Hartberger auf Rang 6. Für die Steirer war es ein großartiger Erfolg, da sie am Ende sogar Sturm Graz hinter sich ließen und als Fünfter erstmals an einer Europacup-Qualifikation teilnehmen durften.
Saison 20/21: Sudden Death durch Kofi Schulz

Eines der größten Dramen im Kampf um den Strich! Wie in der aktuellen Saison war es auch vor vier Jahren ein Dreikampf um zwei Plätze. Der WAC (30 Punkte), die WSG Tirol (29) und der TSV Hartberg (28) lieferten sich ein spannendes Fernduell, bei dem die Steirer lange wie ein lachender Meistergruppen-Teilnehmer aussahen. Doch dann traf Kofi Schulz in der Nachspielzeit für St. Pölten zum 3:3, der Punkt war für Hartberg zu wenig – der undankbare siebte Platz. Profiteur war die WSG Tirol, die auf Rang sechs kletterte und Schulz ein halbes Jahr später unter Vertrag nahm. Auch solche Geschichten schreibt der Kampf um den Strich. Der „Große“, den es diesmal erwischte, war wieder die Austria, die somit zweimal in Folge in der Qualifikationsgruppe antreten musste.
Saison 21/22: OÖ-Drama um Ried und den LASK
Dieser Showdown bezog seine Spannung vor allem daraus, dass Rapid als Sechster und die SV Ried als Siebenter punktgleich in die letzte Runde gingen, wobei der direkte Vergleich für die Hütteldorfer sprach. Was letzten Endes aber egal war, da die Innviertler nicht über ein 2:2 gegen Sturm hinauskamen und die Grün-Weißen ihre Partie gegen Klagenfurt souverän mit 3:0 gewannen. Um das Oberösterreich-Drama perfekt zu machen, verpasste auch der LASK als Achter die Meistergruppe, in die Aufsteiger Austria Klagenfurt, schon damals angeführt von Peter Pacult, sensationell als Sechster einzog.
Saison 22/23: Die „Big 5“ oben vereint

Ein Wiener Derby in der letzten Runde des Grunddurchgangs – mehr Drama geht nicht. Erst recht, da die Austria als eines von drei Teams noch mitten im Kampf um den Strich dabei war. Doch die Veilchen behielten die Nerven und besiegten den Erzrivalen mit 2:0, was Platz fünf bedeutete. Sechster wurde erneut Austria Klagenfurt, das sich sogar eine 2:4-Niederlage bei Austria Lustenau leisten konnte, da auch die WSG schwächelte (0:2 gegen Sturm). Es war das erste Mal, dass alle „Big City Clubs“ (Salzburg, LASK, Sturm, Rapid und Austria) in der Meisterrunde vertreten waren.
Saison 23/24: Der Hattrick der Austrias
Auch der bis dato letzte Showdown um den Strich hatte den Charakter eines Wiener Derbys, wenn auch nur im Fernduell. Rapid war als Sechster zwei Punkte vor dem großen Konkurrenten und holte beim 1:1 gegen Klagenfurt den entscheidenden Punkt. Zwar gewannen die Violetten ihr Spiel gegen die WSG Tirol mit 2:0 und zogen nach Punkten gleich, hatten aber den direkten Vergleich gegen sich (0:3 und 0:0). Somit gab es gleich zwei Hattricks zu bestaunen: Die Wiener Austria verpasste zum dritten Mal die Meisterrunde, die Klagenfurter Austria erreichte sie zum dritten Mal in Folge. Eine gar nicht hoch genug einzuschätzende Leistung der Kärntner.
Saison 24/25: Und was kommt jetzt?
Die Austria ist diesmal wieder fix in den Top 6 dabei, dafür muss Rapid noch um die Meisterrunde zittern. Immerhin haben die Hütteldorfer (daheim gegen den GAK) und der LASK (bei Sturm Graz) beim Showdown das Heft des Handelns in die Hand. Gewinnen sie ihre Partien, ist ihnen die Meisterrunde nicht mehr zu nehmen. Schwächelt einer der beiden, kann Blau-Weiß Linz (Heimspiel gegen Hartberg) der lachende Dritte sein. Es wäre der nächste Klub, der erstmals (und im zweiten Jahr der Bundesliga-Zugehörigkeit) beim Kampf um die begehrten Fleischtöpfe mit von der Partie wäre.
Redakteur: Markus Geisler
Fotos: GEPA pictures