21. März 2025

5 stille Stars des Grunddurchgangs

Sie stehen in keiner Torschützenliste und sorgen auch nicht Woche für Woche Schlagzeilen. Erst die Opta-Statistiken zeigen den wahren Wert der stillen Stars des Grunddurchgangs

Der Quotenkönig: Samuel Sahin-Radlinger

Sein Name taucht nie auf, wenn die Torhüterfrage im Nationalteam verhandelt wird. Dabei hat der 32-jährige Austria-Keeper in den 22 Runden des Grunddurchgangs nicht nur die wenigsten Gegentore kassiert (19), er kann auch mit der besten Quote an abgewehrten Schüssen aufwarten. 78,4 Prozent der Schüsse, die auf sein Tor gingen, machte SSR, wie ihn die Austria-Fans gerne abkürzen, unschädlich. Salzburgs Teamtorhüter Alex Schlager folgt mit 76,6 Prozent allerdings knapp dahinter, Tobias Lawal, der im Nations-League-Playoff gegen Serbien zur Nummer 3 aufgerückt ist, nimmt mit 71,4 Prozent in dieser Wertung Rang 5 ein.

Die Kläranlage: Manuel Maranda

Dragovic, Hinteregger, Wüthrich – die Liste der prominenten Innenverteidiger in der ADMIRAL Bundesliga kann sich sehen lassen. Wenn es um die meisten klärenden Aktionen geht, haben sie gegenüber Manuel Maranda aber alle das Nachsehen. Der Abwehrchef von BW Linz, der keine Minute des Grunddurchgangs verpasste, hat mit 190 klärenden Aktionen (davon 103 per Kopf!) keinen geringen Anteil daran, dass die Scheiblehner-Elf in ihrem erst zweiten Jahr im Oberhaus erstmals in der Meistergruppe vertreten ist. Am nächsten kam noch Jamie Lawrence von der WSG Tirol, mit 181, das weitere Spitzenfeld, darunter Aleksandar Dragovic (113), hat schon gut 70 Aktionen weniger aufzuweisen. 

Der Abfangjäger: Adis Jasic

Die starken Leistungen des WAC werden gerne an Dejan Zukic und Thierno Ballo festgemacht, die mit 13 bzw. 12 Scorerpunkten auch zu den Top-Scorern der Liga zählen. Für Adis Jasic bleibt da nur eine Nebenrolle. Wie gut er diese ausfüllt, zeigt der Umstand, dass der vielseitige 21-Jährige im Defensivbereich gleich zwei Opta-Wertungen anführt. Mit 75 Tackles stellt er sogar Rapids Shooting Star Mamadou Sangaré (59) deutlich in den Schatten. 46 abgefangene Bälle erleichterten dem Innenverteidiger-Duo Baumgartner/Wimmer die Arbeit wesentlich und verwiesen Petar Filipovic (GAK, 44) und Tobias Koch (A. Klagenfurt, 41) auf die Plätze.

Der Sprintmeister: Reinhold Ranftl

Wenn Reinhold Ranftl auf der rechten Außenbahn mit den Armen kurbelnd Tempo aufnimmt, dann ist er in seinem Element. Kein Außenbahnspieler ist an so vielen Offensiv-Spielzügen mit Torabschluss (82) beteiligt, wie der Austrianer. Seine 1.602 Ballaktionen und 77 Flanken zählen ebenfalls zu den Top-Werten der jeweiligen Kategorien. Unschlagbar sind aber die 329 Sprints, die der Ex-Teamspieler trotz seiner bereits 33 Jahre in 1.890 Einsatzminuten hinlegte. Von einem Sprint ist bei Opta dann die Rede, wenn ein Spieler in einer Laufsequenz von mindestens zwei Sekunden eine Geschwindigkeit von mindestens 22,68 km/h (6,3 m/s) erreicht.

Mr. Zweikampf: Nenad Cvetkovic

Ganz so unauffällig sind die Leistungen von Rapids Abwehr-Hünen in den vergangenen 22 Runden nicht gewesen. Dass er stark im Zweikampf ist, ließ sich auch mit freiem Auge erkennen. Aber auch in seinem Fall belegen erst die Zahlen, wie gut der 29-jährige Serbe seinen Job wirklich erledigt. Nenad Cvetkovic kam auf eine Zweikampf-Quote von 72,7 Prozent – sie ist um 5 Prozent höher als die des zweitplatzierten Tin Plavotic. Was dieser Vorsprung bedeutet, wird erst deutlich, wenn man weiß, dass zwischen dem Zweiten und dem Fünften nur 2,7 Prozent liegen. Noch eklatanter ist die Kopfballstärke von Rapids Nummer 55. Während „Neno“ 81,5 Prozent seiner Kopfballduelle gewann, waren es bei seinen „Verfolgern" Dominik Baumgartner (WAC) 72,1 Prozent bzw. bei Aleksandar Dragovic 71,6.

Redakteur: Horst Hötsch

Fotos: GEPA pictures