25. Feb. 2025

5 Thesen mit Emanuel Aiwu: „Immer ein demütiger Junge!“

Seit Emanuel Aiwu im vergangenen Sommer zu Sturm Graz stieß, gehört der 24-jährige Innenverteidiger zu den verlässlichen Stützen des Doublesiegers. Vor dem Spiel bei Red Bull Salzburg, das man im Herbst daheim noch mit 5:0 gewann und bei dem Aiwu sein bis jetzt einziges Saisontor erzielte, luden wir den ehemaligen Italien- und England-Legionär ein, bei unserer Rubrik „5 Thesen mit…“ mitzumachen.

These 1: Mit dem Sieg über Blau-Weiß Linz ist der Knoten nach dem durchwachsenen Start ins Jahr 2025 endgültig geplatzt.

„Wenn man es nur ergebnistechnisch betrachtet: Ja! Vom Spielerischen her würde ich sagen: Jein! Unsere Spiele davor waren sicher nicht die besten, es war aber auch nicht alles schlecht über 90 Minuten. Es gab auch immer wieder gute Phasen. Die Ergebnisse haben halt nicht gepasst. Gegen Blau-Weiß Linz hätten wir den Sack früher zumachen müssen, wir hatten noch einige Chancen. Deswegen wurde es hinten raus spannender als nötig. Aber es waren verdiente drei Punkte, über die wir sehr glücklich sind. Auf diesem Weg müssen wir jetzt bleiben und weitermachen.“

These 2: Bei diesem XXL-Umbruch während der Saison – Trainer, Sportdirektor, Top-Stürmer und Rechtsverteidiger weg – ist es ein kleines Fußball-Wunder, dass Sturm nach wie vor von der Tabellenspitze grüßt.

„Von einem Wunder würde ich nicht sprechen! Klar hatten wir einige Abgänge. Aber wir haben einen breiten Kader, es kamen neue Spieler dazu, die Mannschaft hat immer noch eine enorm hohe Qualität. Jeder Spieler, der hier ist, muss eine hohe Qualität haben, sonst wäre er nicht bei Sturm. Natürlich war der Trainerwechsel ein Umbruch, aber das passiert eben im Fußball. In diesem Geschäft gibt es keine Garantien. Wir haben mit Jürgen Säumel auch jetzt einen guten Trainer an unserer Seite, mit dem wir erfolgreich sein können. Ich bin jedenfalls immer noch sehr happy, bei Sturm zu sein und freue mich auf die Zukunft mit dem Verein.“

These 3: Mit einem Sieg am kommenden Wochenende wird Red Bull Salzburg endgültig aus dem Titelrennen verabschiedet.

„Nein, das würde ich nicht sagen. Klar wäre ein Sieg ein enormer Schritt in die richtige Richtung, mit dem wir uns weiter von einem großen Konkurrenten absetzen könnten. Nichtsdestotrotz ist die Saison noch lang, es kommt die Punkteteilung, es kann noch viel passieren. Beim 5:0 im Hinspiel haben wir einen extrem erfolgreichen Tag erwischt. Aber jedes Match ist neu. Ich erwarte ein sehr intensives Spiel, bei dem wir nicht den Fehler machen sollten, uns auf dem ersten Ergebnis auszuruhen. Salzburg will sicher Revanche dafür nehmen. Es wird ein enges und offenes Spiel, auf das wir uns sehr gut vorbereiten werden. Dann bin ich guter Dinge, dass wir sie erneut schlagen werden.“

These 4: Nach zwei Abstiegen in Italien und England ist Emanuel Aiwu demütig geworden und freut sich umso mehr, jetzt um den Titel spielen zu können.

„Ich war immer schon ein demütiger Junge! Ich weiß sehr zu schätzen, was ich habe, wer mich gut kennt, weiß das auch. Trotzdem ist es natürlich schöner, ganz oben zu stehen, das freut mich extrem für die Mannschaft und den ganzen Verein. Ich nehme aus diesen zwei Jahren bei Cremonese und Birmingham aber auf jeden Fall einiges mit. Ich habe mich als Mensch weiterentwickelt und die Fähigkeit erworben, nie aufzugeben, auch in den schwersten Phasen immer weiter an mir zu arbeiten. Es ist wichtig, auch in solchen Momenten etwas Positives mitzunehmen.“

These 5: Als Meister mit Sturm Graz kommt auch ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick nicht an Emanuel Aiwu vorbei.

„Dazu möchte ich mich nicht äußern. Ich konzentriere mich auf meine Leistung bei Sturm Graz, möchte der Mannschaft dabei helfen, unsere Ziele zu erreichen und alles andere kann ich nicht beeinflussen.“

Redakteur: Markus Geisler

Fotos: GEPA pictures