31. Okt. 2024
Die Hinrunde in Zahlen: 11 Fakten sollt ihr sein
Die Hälfte des Grunddurchgangs der ADMIRAL Bundesliga ist absolviert – und es gab Kuriositäten, Überraschungen und einiges an Spektakel zu bestaunen. Meister Sturm setzt seinen Erfolgsrun fort, vier Klubs tauschten ihre Trainer, der Kampf um die Meistergruppe verspricht schon jetzt ein heiß umkämpfter zu werden. Das alles wurde von Liga-Partner Opta statistisch ausgewertet. Wir beleuchten 11 spannende Fakten nach 11 Runden.Tor-Monster Mika Biereth
Dieser Mann entpuppt sich immer mehr als brutaler Glücksgriff für Meister Sturm. Mika Biereth ist mit acht Treffern Führender der Torschützenliste, und weil ihm auch noch ein Assist gelang, liegt er auch in der Scorerwertung mit neun Punkten ganz vorne. Dabei besticht der dänische U21-Nationalspieler auch durch seine Effizienz. Denn laut xG-Wert hätten seine Chancen nur für 5,4 Tore gereicht. Ein Plus von 2,6 kann sonst nur noch WAC-Neuzugang Dejan Zukic vorweisen, der vier Tore erzielte. Dazu kommt, dass Biereth in der 9. Runde gegen Salzburg ein Triplepack gelang. Ein Kunststück, das außer ihm nur Oscar Gloukh (Salzburg, 2. Runde gegen Blau-Weiß Linz) schaffte.
Breit aufgestellter LASK
In den bisher gespielten 11 Runden setzte der LASK satte 30 Spieler ein, das sind die mit Abstand meisten aller zwölf Vereine. Der Zweitplatzierte in diesem Ranking, Red Bull Salzburg, kam mit vier Profis weniger aus. Überhaupt am sparsamsten war Peter Pacult von Austria Klagenfurt. Er schickte insgesamt nur 19 Profis auf das Feld – das ist eine ganze Mannschaft weniger als die Linzer.
Rookies & Oldies
Zwischen dem jüngsten und dem ältesten eingesetzten Spieler dieser Hinrunde liegen satte 21 Jahre. Philipp Maybach war bei seinem Debüt für die Austria 16 Jahre und 248 Tage alt, er ist damit der jüngste Debütant in der Bundesliga-Geschichte der Veilchen. Klagenfurt-Goalie Marco Knaller hatte bei dem letzten Match, bei dem er eingesetzt wurde (in der 5. Runde gegen Blau-Weiß Linz), 37 Jahre und 158 Tage auf dem Buckel. Danach verlor er seinen Stammplatz an den 22-jährigen Simon Spari.
Dauerbrenner bei der WSG
Von den Mannschaften, die alle elf Hinrunden-Spiele absolviert haben (zwei Spiele mit Salzburger Beteiligung wurden verschoben), standen 14 Spieler alle 990 möglichen Minuten auf dem Platz und haben somit keine Sekunde verpasst (vier Torhüter, zehn Feldspieler). Auffällig: Vier dieser 14 Profis stehen bei der WSG Tirol unter Vertrag: Matthäus Taferner, Jamie Lawrence, Valentino Müller und Adam Stejskal.
Foulen und gefoult werden
Dass Matthäus Taferner aufgrund seiner überragenden Technik oft nur durch Fouls zu stoppen ist, ist keine Überraschung. Der WSG-Wirbelwind ist mit 23 an ihm begangenen Fouls aber nicht nur der Spieler, der am meisten einstecken muss, sondern auch derjenige, der mit 22 Fouls die meisten begangen hat.
Eigentor-Flut in der 9. Runde
Insgesamt fielen in den ersten 66 Spielen dieser Saison acht Eigentore, keine ungewöhnlich hohe Zahl. Kurios ist aber, dass in der 9. Runde gleich vier Spielern dieses Missgeschick unterlief: Tirols Jamie Lawrence, Austrias Lucas Galvao, Klagenfurts Jannik Robatsch und Lukas Graf vom GAK (überhaupt musste der Aufsteiger mit drei die meisten Eigentore bisher schlucken). Eine solche Häufung an Eigentoren an einem Spieltag gab es noch nie.
Standard-Spezialisten des WAC
Didi Kühbauer ist dafür bekannt, seinen Teams schnell und effizient die Basics des Fußballs einzuimpfen. Und dazu gehören auch Standard-Situationen. Zehn Tore erzielten die Kärntner nach ruhenden Bällen insgesamt, sieben nach Eckbällen – beides ist einsame Spitze. Gegen Rapid ist ihnen das allerdings nicht gelungen. Logisch, schließlich sind die Hütteldorfer das einzige Team, das keinen einzigen Gegentreffer aus einem Standard schlucken musste.
Rapid mit bester „expected Tordifferenz“
Die schnöde Bundesliga-Tabelle weist Rapid mit einer Tor-Differenz von 15:11 aus. Bei den Gegentoren entspricht das auch ziemlich genau dem, was laut den Chancen der Gegner zu erwarten gewesen wäre (11,3). Die Qualität der eigenen Chancen hätte allerdings 7,5 Treffer mehr hergegeben. Damit hat Rapid in dieser „virtuellen Tordifferenz“ einen Wert von +11,2 – der mit Abstand höchste der Liga. Auf Platz zwei liegt Tabellenführer Sturm mit +6,6 – im echten Leben haben die Grazer allerdings ein Torverhältnis von 26:13, also +13.
Sturm hat die breiteste Streuung
Was noch für die Grazer spricht: Ihre 26 Treffer verteilen sich auf 12 verschiedene Torschützen, das ist die breiteste Streuung der Liga und sorgt somit für die größte Unberechenbarkeit. Allein acht Spieler stehen mit einem Tor in den Büchern. Davon kann der SCR Cashpoint Altach nur träumen. Neben dem sechsfachen Torschützen Gustavo Santos gibt es nur drei weitere Spieler, die sich in die Liste eintragen konnten.
Kopfball-Ungeheuer Nicolas Wimmer
Nicolas Wimmer galt im Sommer als einer der Top-Transfers der Liga, Didi Kühbauer und der WAC schlugen bei dem ablösefreien Innenverteidiger von Austria Klagenfurt eiskalt zu. Und der 29-Jährige liefert. Nicht nur, dass er mit 69,4 Prozent die drittbeste Zweikampf-Quote der Liga hat (hinter Rapids Nenad Cvetkovic und Altachs Paul-Friedrich Koller), er ist mit 38 klärenden Aktionen per Kopf auch in dieser Statistik weit vorne (nur Manuel Miranda von Blau-Weiß Linz ist gleich stark). „Zweikampfstärke, Spielaufbau, Routine – das sind die wichtigsten Eigenschaften für einen Innenverteidiger“, sagte Wimmer kürzlich im Interview auf bundesliga.at.
Neue Blüte bei den Veilchen
Die Wiener Austria gehört sicher zu den positiven Überraschungen der ersten Hälfte des Grunddurchgangs, Rang drei ist eine sehr erfreuliche Momentaufnahme. Großen Anteil an diesem Aufschwung hat Dominik Fitz. Der 25-Jährige führt das Ranking der Assistgeber an und lieferte die Vorarbeit für die mit Abstand meisten Torschüsse (47). Darüber hinaus schlug er 56 Flanken und spielte sagenhafte 176 Pässe in den gegnerischen Strafraum. Der Zweitplatzierte in letzter Kategorie, Rapids Bendeguz Bolla, kommt auf 86 Pässe (!) weniger.
Text: Markus Geisler
Fotos: GEPA pictures