10. März 2024
Hartberg fixierte mit 1:1 gegen Sturm Meistergruppen-Ticket
Der TSV Hartberg hat sich aus eigener Kraft das Ticket für die Meistergruppe der Fußball-Bundesliga gesichert. Die Hartberger trotzten Vizemeister Sturm Graz am Sonntag im Steirer-Derby zu Hause ein 1:1 (0:1) ab und holten den notwendigen Punkt. Donis Avdijaj glich in der 70. Minute Sturms Führung durch William Böving aus (29.). Die Grazer schlossen den Grunddurchgang vier Punkte hinter Tabellenführer Salzburg ab. Nach der Punkteteilung beträgt ihr Rückstand zwei Zähler.
Nach dem Knöchelbruch von Manprit Sarkaria im Europacup gegen Lille (0:3) stürmte Böving bei Sturm neben Mika Biereth. Dazu kehrte ÖFB-Teamspieler Alexander Prass nach seinen muskulären Problemen im Hüftbereich ins Team zurück. Niklas Geyrhofer ersetzte im defensiven Mittelfeld den gesperrten Jon Gorenc Stankovic, Tomi Horvat fehlte erkrankt. Bei Hartberg stand Topstürmer Maximilian Entrup nach Rückenproblemen wieder zur Verfügung, Maximilian Fillafer gab rechts im Mittelfeld sein Startelfdebüt.
Sturm-Regisseur Otar Kiteishvili zwang Hartberg-Torhüter Raphael Sallinger mit der Kapitänsschleife am Arm mit einem Dropkick von der Strafraumgrenze zu einer ersten Parade (14.). Die Hausherren hielten vor 5.024 Zuschauern in der ausverkauften Profertil Arena in der Anfangsphase aber gut mit. Sturms David Schnegg sprang nach einem Corner aus kurzer Distanz der Ball an die Hand, Referee Sebastian Gishamer entschied nach Video-Studium aber nicht auf Elfmeter (28.).
Praktisch im Gegenzug kam Sallinger nach einem weiten Abschlag von Sturm-Goalie Vitezslav Jaros unnötig weit aus seinem Gehäuse. Ein Missverständnis des Schlussmannes mit Manuel Pfeifer ermöglichte Böving, den Ball zu seinem ersten Ligatreffer ins leere Tor zu rollen. Hartberg war danach die Verunsicherung anzumerken. Virtuell befanden sich die Steirer in der Halbzeitpause in der Qualifikationsgruppe, weil die beiden Wiener Clubs führten.
David Affengruber ließ kurz nach Wiederbeginn die Großchance auf das 2:0 aus. Nachdem Sallinger einen Geyrhofer-Kopfball pariert hatte, köpfelte der Sturm-Verteidiger am langen Eck freistehend an die Latte (54.). Hartberg hatte danach seine beste Phase der Partie - und wurde belohnt. Nachdem Entrup einmal per Schuss (62.) und einmal per Kopf (65.) verfehlt hatte, schlug Avdijaj zu. Der Ex-Sturm-Kicker überraschte Jaros mit einem direkten Freistoß aus spitzem Winkel ins kurze Eck. Der Ball war von Kiteishvili leicht abgefälscht und ging via Innenstange ins Tor.
Hartberg versuchte den Punkt zu verwalten und hatte Glück, dass der eingewechselte Szymon Wlodarczyk eine Schnegg-Flanke ans Außennetz köpfelte (84.). Im Finish gab bei den Grazern Seedy Jatta nur zwei Monate nach seinem Riss des Syndesmosebandes ein überraschend schnelles Comeback (89.). Am Ergebnis änderte sich aber nichts mehr, Hartberg jubelte nach Schlusspfiff ausgelassen - inklusive eigens vorgedruckter Meistergruppe-T-Shirts.
Die Oststeirer holten im fünften Frühjahrsspiel zwar erst den fünften Punkt, dürfen aber zum zweiten Mal nach 2020 im Finaldurchgang der Top sechs mitspielen. Die Hartberger sind mittlerweile acht Liga-Heimspiele ungeschlagen. Sturm ist gegen den Steiermark-Rivalen zwar fünf Partien und im nationalen Geschäft insgesamt zehn Pflichtspiele ohne Niederlage. Drei Tage nach dem klaren 0:3 im Achtelfinal-Hinspiel der Conference League gegen Lille setzte es aber den nächsten kleinen Dämpfer. Am Donnerstag steht für das Team von Christian Ilzer das Rückspiel in Frankreich auf dem Programm.
Text: APA // Bild: GEPA