06. Feb. 2025

Hinti, Onisiwo & Co.: Die 5 Top-Transfers des Winters
Wenn die ADMIRAL Bundesliga am Wochenende aus ihrem Winterschlaf erwacht, greifen auch ein paar spektakuläre Neuzugänge im Kampf um Titel, Europa und Klassenerhalt ein. Rückkehrer wie Martin Hinteregger, gefragte Blue Chips wie (der derzeit noch verletzte) Romeo Amane, in England gereifte Top-Talente wie Fally Mayulu. Wir nehmen die fünf Top-Transfers dieses Winters unter die Lupe.Martin Hinteregger (SK Austria Klagenfurt)
Die Hinti-Army verteidigt ab sofort das Wörthersee-Stadion in Klagenfurt. Wenn die Austria am Sonntag ausgerechnet Hintereggers Ex-Klub Red Bull Salzburg empfängt, wird der Verteidiger zwar seit 33 Monaten kein Profispiel mehr bestritten haben. Aber die Erfolgsliste des 32-Jährigen liest sich trotzdem beeindruckend: Europa-League-Sieger mit Eintracht Frankfurt, 5x österreichischer Meister mit Salzburg, 67 Länderspiele für Österreich. „Er hat das Fußballspielen nicht verlernt, arbeitet extrem hart an sich. Er kann wieder nah an das Niveau herankommen, das er in Frankfurt hatte“, ist Klagenfurts Sportchef Günther Gorenzel überzeugt. Mit 35 Gegentoren hat das Team von Peter Pacult die löchrigste Defensive der Liga – genau die richtige Mission für Hinteregger, der nach eigener Aussage wieder „richtig Lust auf Fußball“ verspürt.
Fally Mayulu (SK Puntigamer Sturm Graz)
Über etwas mehr Spielpraxis verfügt Fally Mayulu, auch wenn er es beim englischen Championship-Team Bristol City nicht über den Status des Ergänzungsspielers hinaus schaffte. Zwei Tore in 15 Einsätzen (erzielt in den ersten beiden Runden) stehen in dieser Saison zu Buche, so dass ein Tapetenwechsel in die „alte Heimat“ für alle Beteiligten als beste Lösung erscheint. Denn in Österreich weiß man genau, was der französische Stürmer kann. Für Blau-Weiß Linz erzielte er – in 1. und 2. Liga – 15 Tore in 46 Spielen, bei Rapid wurde er nach nur einer Saison zum Millionen-Transfer. Nun soll er als Leihspieler bei Sturm Graz mithelfen, den Abgang von Top-Stürmer Mika Biereth zu Monaco zu kompensieren. „Er kennt die Liga, braucht keine Eingewöhnung und passt perfekt in unser Profil“, erklärt Sturms Sportchef Michael Parensen. „Bei unserem offensiven Ansatz mit hohem Pressing kann er mit seiner Präsenz in der Box helfen.“ Am besten schon am Freitag bei der „Revanche“ gegen die Austria.
Romeo Amane (SK Rapid)
„Mit diesem Transfer beschreiten wir das nächste Level“, sagt Rapids Sportchef Markus Katzer über den Ivorer, der für (mit Boni bis zu) 2,5 Millionen Euro von BK Häcken nach Hütteldorf wechselte. Und damit klar unter seinem Marktwert kam. Allerdings nicht als Soforthilfe, denn aufgrund einer Zehen-OP wird er wohl frühestens Ende März ins Liga-Geschehen eingreifen können. „Sonst hätten wir den Deal nicht machen können. Er ist ein Vorgriff auf den Sommer.“ In der schwedischen Liga galt der Mittelfeld-Motor als Unterschiedsspieler und sammelte auch schon auf internationalem Parkett (Europa League, Champions-League-Quali) Erfahrungen. Also dort, wo sich Rapid auch in der kommenden Saison sieht. Bis Sommer 2029 ist der Vertrag des 21-Jährigen datiert – erfüllt er die in ihn gesteckten Erwartungen, wird er wohl schon vorher für ein kräftiges Transferplus sorgen…
Samuel Adeniran (LASK)
Einen besseren Einstand kann man sich nicht ausmalen. In seinem allerersten Spiel für den LASK erzielte der 26-jährige US-Stürmer ein Tor. Zum 2:1-Sieg. Im Cup-Viertelfinale. In der Verlängerung. Gegen Salzburg. Auch wenn technisch noch nicht alles nach Perfektion aussah, der Mann von Philadelphia Union hat sich so gleich in die Herzen der Fans gespielt. Fixiert wurde der Transfer bereits im vergangenen Sommer, vollzogen ein halbes Jahr später. „Auch wenn die Verpflichtung vor meinem Amtsantritt fixiert wurde, freue ich mich sehr. Er bringt ein äußerst spannendes Profil mit und kann unserem Spiel mit seiner Physis weitere wichtige Attribute verleihen“, sagt Chef-Athletiker Markus Schopp über den 1,93-Meter-Hünen, für den der LASK der bereits zwölfte Klub seit 2017 ist.
Karim Onisiwo (Red Bull Salzburg)
Beim Transfer von Karim Onisiwo mussten die Verantwortlichen von Red Bull Salzburg nicht lange nachdenken. Denn als sich die Möglichkeit ergab, einen international erfahrenen Stürmer zu holen, der eine Leader-Funktion innerhalb des jungen Kaders erfüllen kann, schlug man sofort zu. „Dabei war das Wichtigste für uns, dass sich Karim komplett zu unserem Weg bekennt und Identifikation mit dem Verein ausstrahlt“, erzählt der neue Sportchef Rouven Schröder. Der kennt Onisiwo aus vier gemeinsamen Jahren beim FSV Mainz bestens und weiß: „Er ist charakterlich top, passt perfekt in unsere Struktur – und ist dabei ein Stoßstürmer im besten Alter.“ Das will der 32-Jährige, der für die Mainzer 57 Tore in 233 Bundesliga-Spielen erzielte und 24-mal für Österreich auflief (1 Tor bei der 2:3-Niederlage 2020 gegen Rumänien), ab sofort unter Beweis stellen. Bei seinem Liga-Debüt in Klagenfurt trifft er gleich auf den neuen Abwehrchef Martin Hinteregger – ein Top-Duell zweier spektakulärer Liga-Rückkehrer!
Redakteur: Markus Geisler
Fotos: GEPA pictures