20. Mai 2024

Salzburg trotz Schtzenfest zum Abschluss nur Vizemeister

Die Überraschung ist ausgeblieben. Titelverteidiger Salzburg durfte sich am Sonntag zwar etwas mehr als eine Stunde als Fußballmeister fühlen, ging trotz des 7:1-(3:1)-Kantersiegs über den LASK durch den späten Sieg von Sturm Graz gegen Klagenfurt im Titelrennen aber noch K.o. Die Steirer brachten ihren Zwei-Punkte-Vorsprung ins Ziel und beendeten die Meisterserie der Bullen, die zehn Mal en suite triumphiert hatten.

Aufseiten Salzburgs trugen sich der im Sommer scheidende Sekou Koita (7., 71.), Luka Sucic (8., 61./Foulelfmeter), Strahinja Pavlovic (36.), Karim Konate (68.) und Dorgeles Nene (78.) in die Schützenliste ein. Letzterer hat mit 20 Saisontreffern damit beste Chancen auf die Torjägerkrone, für deren Wertung auch die noch ausstehenden Europacup-Play-off-Spiele herangezogen werden. Der LASK, der schon zuvor auf Platz drei einzementiert gewesen war, machte es dank Moses Usor (25.) zumindest kurzfristig spannend.

Nach der Verabschiedung von Vereinsikone Andreas Ulmer (582 Spiele, 13 Meistertitel mit Salzburg) legten die Hausherren im letzten Spiel unter Interimscoach Onur Cinel höchst ambitioniert los und führten früh 2:0. Erst war es ein "Gurkerl" von LASK-Verteidiger Filip Stojkovic bei einem wuchtigen Koita-Schuss, keine zwei Minuten später legte Sucic nach leicht abgefälschtem Zuspiel Oscar Gloukhs nach.

Danach spielte kurzzeitig aber vor allem der LASK. Zwar wurde der vermeintliche Anschlusstreffer durch Philipp Ziereis nach Freistoß wegen eines Fouls von Marin Ljubicic an Pavlovic nicht gegeben, kurz darauf war es aber soweit: Usor nutzte die Lücke in der entblößten Bullen-Defensive zu einem Schuss ins lange Eck eiskalt aus. Das Finish der ersten Hälfte gehört aber wieder Salzburg, das dank eines Pavlovic-Köpflers infolge eines Corners auf 3:1 erhöhte und damit für die Vorentscheidung sorgte. Das 4:1 durch Roko Simic wurde aufgrund knapper Abseitsstellung zurückgenommen (41.).

Die Cinel-Elf stellte ihren Torhunger auch in der zweiten Hälfte unter Beweis, Sucic stellte nach Ziereis-Foul an Konate vom "Punkt" auf 4:1. Wenig später vergaben Simic und Konate noch eine Doppel-Topchance (65.), rund eine Minute später ließ es Konate aus Kurzdistanz aber doch noch klingeln.

In den Jubel platzte kurz darauf die Nachricht von Sturms-Führung. Die Bullen taten dennoch das Ihre und legten dank Koita und Joker Nene noch etwas drauf. Der Erfolg blieb letztlich aber ohne Bedeutung. Als Vizemeister muss Salzburg nun erstmals seit 2018 wieder in die Champions-League-Qualifikation. Es ist die erste große Herausforderung für den neuen Trainer Pepijn Lijnders, der bisher als Assistent von Jürgen Klopp bei Liverpool werkte.

 

Text: APA

Foto: GEPA