22. Sept. 2024
Sturm kassierte gegen den WAC 0:3-Heimniederlage
Sturm Graz hat nach der Auftaktniederlage in der Champions League auch in der Fußball-Bundesliga einen Rückschlag kassiert. Der WAC siegte am Sonntag in Graz deutlich mit 3:0 (1:0) und fügte dem Meister damit die erste Heimniederlage der laufenden Saison zu. Thierno Ballo (20.), David Atanga (72.) und der eingewechselte Erik Kojzek (94.) trafen für die nun vier Partien ungeschlagenen Kärntner. Die Wolfsberger zogen in der Tabelle an Sturm vorbei und halten in den Top Drei.
Für Sturm war es eine schmerzliche Niederlage, an einem Tag, an dem dem WAC fast alles gelang. Die Grazer mussten nach dem 1:2 bei Stade Brest den noch länger verletzten Gregory Wüthrich vorgeben, an seiner Stelle rückte Emir Karic links außen in die Viererkette, Dimitri Lavalee spielte zentral. Die Bayern-Leihgabe Lovro Zvonarek begann im offensiven Mittelfeld, ansonsten sah Christian Ilzer keinen Grund für Rotationen. Beim WAC fehlte der angeschlagene Ervin Omic, Sandro Altunashvili übernahm seinen Part im Mittelfeld. Im Angriff begann Markus Pink erstmals seit seiner Rückkehr in die Bundesliga von Start weg. Dietmar Kühbauer absolvierte sein 738. Spiel als Spieler oder Trainer (421 bzw. 317) in der höchsten Spielklasse und stellte damit den Rekord von Heribert Weber (573/165) ein.
Nach der Ehrung für Ex-Sturm-"Bomber" Mario Haas zum 50er war die erste gefährliche Szene vor etwas mehr als 15.000 Zuschauern nach wenigen Minuten im Wolfsberger Strafraum angesiedelt. WAC-Keeper Nikolas Polster ließ sich nach einem Rückpass gefährlich lange Zeit, Seedy Jatta war fast am Ball. Auf der anderen Seite deutete Ballo erstmals seine Torgefahr an. Sturm versuchte es mit spielerischen Mitteln, die Kärntner Reihen zu überwinden. Jatta lauerte bereits, Nicolas Wimmer klärte gerade noch gegen den Norweger (19.).
Kurz darauf jubelten die Fans der "Wölfe" - wobei ein ansonsten verlässlicher Grazer eine Hauptrolle spielte. Otar Kiteishvili ließ sich am eigenen Strafraum zu lange Zeit, Ballo luchste dem Georgier das Spielgerät ab und schloss schnörkellos ab. Sturm konnte bis zur Pause nicht mehr kontern, leistete sich zu viele Ballfehler und offenbarte gegen die defensiv kompakt stehenden Gäste wenig Durchschlagskraft. Der WAC arbeitete nach dem Treffer keine gefährliche Aktion mehr heraus.
Sturms Betreuerteam reagierte zur Pause. Für den kaum aufgefallenen Zvonarek kam der 18-jährige Malier Malick Yalcouyé, der schon mit Gelb verwarnte Karic machte für Niklas Geyrhofer Platz. Sturm übte mehr Druck aus. Da die Grazer aber auch bei Standardsituationen keine Gefahr ausstrahlten, verteidigten die Wolfsberger die Führung zunächst ohne Bangen. Einen gut angetragenen Schuss von Kiteishvili parierte dann Polster (62.), Österreichs U21-Teamtorhüter war auch beim Versuch von Mika Biereth zur Stelle (63.).
Nach Yalcouyé kam bei Sturm auch Erencan Yardimci zu seinem Liga-Debüt. 20 Minuten vor dem Schluss schaffte aber der WAC die Vorentscheidung. Atanga verschaffte sich im Doppelpass mit Jasic Platz und hämmerte den Ball von der Strafraumgrenze spektakulär mit links unter die Latte. Es war die erste gefährliche Offensivaktion des WAC in der zweiten Halbzeit. Sturms Antwort blieb aus. Beim Meister bereitete auch eine Verletzung von Jon Gorenc Stankovic Sorgen, der Taktgeber musste frühzeitig vom Platz. Beim 3:0 düpierte der 18-jährige Slowene Kojzek schließlich zwei Grazer an der Eckballfahne und schloss aus spitzem Winkel ab.
Text: APA
Bild: GEPA