10. Nov. 2024
Zahnlose Salzburger kassierten bei Blau-Weiß 0:2-Niederlage
Ronivaldo und Briedl trafen für gefährlichere Linzer - Salzburg-Trendwende nach CL-Erfolg blieb aus: offensiv harmlos und defensiv anfälligDer einstige Fußball-Serienmeister Red Bull Salzburg ist in der heimischen Meisterschaft nur noch ein laues Lüftchen. Vier Tage nachdem die Bullen mit dem 3:1 bei Feyenoord Rotterdam eine Trendwende erhofft hatten, gingen die Bullen am Samstag in der 13. Runde der Bundesliga bei Blau-Weiß Linz als 0:2-(0:0)-Verlierer vom Platz. Sie haben in der Tabelle bei zwei Spielen weniger bereits elf Punkte Rückstand auf Leader Sturm Graz.
Altmeister Ronivaldo (46.) mit seinem achten Saisontor und Alexander Briedl (58.) sorgten für einen durchaus verdienten Heimsieg der Linzer. Der Tabellen-Mittelständler hatte zwar deutlich weniger Spielanteile, erarbeitete sich aber im Gegensatz zu den offensiv zahnlosen Gästen mehrere gute Chancen und jubelte nach nur einem Punkt aus fünf Partien über den ersten Sieg seit 21. September. Die Bullen kassierten die dritte Niederlage in den jüngsten acht Ligaspielen, in denen nur neun von 24 möglichen Punkten geholt wurden. Fünfmal blieb die einstige Tormaschine dabei ohne Treffer.
Bei Salzburg kehrte im Vergleich zur CL der dort gesperrte Alexander Schlager ins Gehäuse zurück, Rechtsverteidiger Daouda Guindo durfte sich anstelle von Aleksa Terzic versuchen. Auch BW, diesmal mit defensiver Viererkette formiert, nahm zwei Änderungen vor. Alexander Schmidt und der zuletzt angeschlagene Briedl kamen neu.
Der gesperrte Coach Pep Lijnders sah von der Tribüne wenig Überraschendes. Sein Team dominierte in Sachen Ballbesitz klar, führte die teilweise langen Ballstafetten aber zu keinen gefährlichen Abschlüssen. Die BW-Defensive agierte kompakt, diszipliniert und giftig, bei den Bullen stand bis zur Pause kein ernstzunehmender Torschuss zu Buche.
Selbst bot man aber den lauernden Linzern mit Fehlern im Aufbau aber Gelegenheiten. Thomas Goiginger (16./weit drüber) und vor allem Ronivaldo (8.) fanden schon zu Beginn gute Möglichkeiten vor. Vor allem Letzterer hätte freistehend aus rund elf Metern eigentlich treffen müssen.
Der Brasilianer sollte das freilich nachholen. Nur 29 Sekunden nach Wiederbeginn und einer schludrigen Defensivaktion von Nicolas Capaldo und Kamil Piatkowski rannte der 35-Jährige alleine auf Schlager zu und schloss mit einem Schuss ins lange Eck ab.
Eine deutliche Reaktion blieb Salzburg schuldig. Vorne ging weiter nichts, hinten bot man Räume. Simon Seidl ans Außennetz (51.) und Simon Pirkl drüber (54.) hatten zwar keinen Erfolg, wenige Minuten später klingelte es aber erneut im Salzburger Tor. Ein von Samson Baidoo geklärter Ball kam zu Briedl, der sich aus 25 Metern ein Herz nahm und flach ins lange Eck traf.
Lijnders' Vertreter Vitor Matos reagierte zur Stundenfrist mit einem Vierfachwechsel, Mads Bidstrup, Stefan Bajcetic, Terzic und Moussa Yeo brachten zumindest etwas mehr Schwung. Mehr als ein gefährlicher Köpfler Yeos über das Tor (71.) schaute aber nicht heraus.
Auf der anderen Seite hätte Goiginger fast für das dritte Tor gesorgt (73.). Im Finish überraschte Ronivaldo mit einem weiten Heber fast Schlager, in der Folge rettete der ÖFB-Teamtormann bei einem Goiginger-Köpfler (84.).
Text: APA // Bild: GEPA